Gutes noch besser
Kommen wir gleich als Erstes auf den erweiterten Funktionsumfang der neuen Vollverstärker zu sprechen: Sowohl der NAIT XS 3 als auch der SUPERNAIT 3 sind nun mit einem mehr als ordentlichen MM-Phono-Vorverstärker ausgestattet. Während man auf dieses Feature in den früheren Versionen aus schaltungstechnischen Überlegungen heraus verzichtet hatte, nötigte das wieder erstarkte Interesse an der Schallplatte und die damit einhergehende Nachfrage auf Seiten der HiFi-Kundschaft die Entwickler schließlich dazu, eine praktikable Lösung ohne klangliche Kompromisse zu entwickeln. Dieses Ziel kann als erreicht betrachtet werden; der interne Vorverstärker dürfte in vielen Fällen ein externes Phono-Modul überflüssig machen – und für den Fall der Fälle hat Naim mit der SuperLine Phono-Vorstufe ja auch noch eine ausgezeichnet klingende Option im Programm.
Darüber hinaus wurden in erster Linie Modifikationen auf der Ebene der elektronischen Bauteile vorgenommen. Neue Widerstände in der Vorstufen-Sektion sorgen etwa für ein nochmals präziseres Timing bei der Wiedergabe, mit derselben Intention wurde auf die Kaskodenschaltung in der Endstufen-Sektion verzichtet. Nicht neu, aber immer noch bemerkenswert gut sind der Class-A-Kopfhörerverstärker, die Lautstärkereglung mit dem Alps Blue Velvet Poti, die Eingangswahlschalter mit Reed-Relais und die keramikisolierten Leistungstransistoren.
Zum Abschluss gibt es noch eine (noch nicht ganz offizielle) Neuigkeit, die allerdings nicht direkt NAIT XS 3 und SUPERNAIT 3 betrifft: Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der beliebte französischen Streaming-Anbieter Qobuz in die Naim App integriert wird – was definitiv eine Bereicherung wäre.