In-Ear made in USA: Campfire Audio IO, Polaris 2 und Andromeda 2

Wir haben uns in der letzten Zeit ein wenig auf dem Markt für In-Ear Kopfhörer umgesehen und nach ausgiebigen Tests drei klanglich starke Modelle von Campfire Audio neu ins Programm aufgenommen. Nachfolgend stellen wir die Kopfhörer und den Hersteller kurz vor.

Über Campfire Audio

Was macht ein Spezialist für Phytopathologie im Dienste der US-Regierung auf der Suche nach neuen Herausforderungen? In die HiFi-Branche wechseln, selbstverständlich. Seit dem hat Ken Ball, ansässig in Portland, Oregon an der Westküste der Vereinigten Staaten nicht bloß eine, sondern bereits zwei erfolgreiche Unternehmensgründungen vollzogen, wobei sich ALO Audio auf Kabel, kleine Verstärker, Zubehör und Co. spezialisiert hat und Campfire Audio seit 2015 auf dem In-Ear-Kopfhörer Markt immer wieder für Aufsehen sorgt. So kann man also letztlich nicht nur Ken Hall beglückwünschen, dass er seine Passion erfolgreich zur Profession gemacht hat; auch Freunde feiner Musikwiedergabe für unterwegs dürfen sich ob dieses glücklichen Laufs der Dinge über ein spannendes Angebot audiophiler In-Ear-Hörer freuen.

IO, Polaris 2 und Andromeda 2

Die drei von uns ausgewählten Modelle weisen zunächst einmal einige Gemeinsamkeiten auf: Sie stammen aus dem Jahr 2019, d.h. es handelt sich beim Polaris und Andromeda um die zweite Generation und damit verfügen alle drei In-Ear-Kopfhörer über das gleiche robuste, zweiteilige Gehäuse aus eloxiertem Aluminium (IO: rot, Polaris 2: blau, Andromeda 2: grün). Selbiges gilt im Übrigen für das Schallrohr aus rostfreiem Edelstahl, wobei der Polaris 2 passend zu den Schrauben eine schwarze Tülle besitzt und diese beim Andromeda 2 etwas anders strukturierte Öffnungen aufweist.

Kommen mit passendem Etui und allerlei Zubehör: Campfire Audio IO, Polaris 2 und Andromeda 2

Im Lieferumfang enthalten sind weiterhin ein Lederetui in der entsprechenden Farbe, ein Reinigungstool, ein Aufbewahrungsnetz sowie drei verschiedene Aufsatz-Typen in unterschiedlichen Größen (4x Final Audio E-Type Tips, 3x Campfire Audio Marshmellow Tips, 3x Silicone Earphone Tips), um einen möglichst passgenauen Sitz zu ermöglichen. Beim beiliegenden Kabel handelt es sich ebenfalls jeweils um das gleiche Modell. Es besteht im Kern aus einer silberbeschichteten Kupferlitze, kommt mit einem 3,5mm Klinkenanschluss an der einen und stabilen MMCX-Anschlüssen auf der anderen Seite, ist 1,35 m lang und besitzt eine dezente graue Färbung. Die über die Ohren verlaufenden Kabelabschnitte sind mit einer elastischen Verstärkung versehen und passen sich so der anatomischen Struktur flexibel an.

Der Campfire Audio IO in der Nahaufnahme

Die maßgeblichen Unterschiede liegen somit also in erster Linie in der Komplexität der jeweiligen Treiberkonfiguration. So verfügt der IO über eine zweiteilige Treiberstruktur, die nach dem Balanced-Armature-Prinzip funktioniert: Bei diesem dem dynamischen Wandlungsprinzip verwandten Verfahren ist die Membranfläche an einer beweglichen, mit einer Spule versehenen Verankerung befestigt, die im Zentrum eines Permanentmagneten schwingt. Diese Bauweise eignet sich besonders für die Miniaturisierung und aufgrund der geringen Trägheit spielt ein BA-Treiber sehr effizient. Da ein einzelnes Element nicht ausreicht, um das gesamte Frequenzspektrum zu bedienen, kommen – wie im Falle des IO – in der Regel mehrere BA-Treiber in einem Hörer zum Einsatz.

Der Campfire Audio Polaris 2 in der Nahaufnahme

Auch der Polaris 2 arbeitet mit zwei Treiber-Elementen, allerdings setzt dieser als Ergänzung zum Balanced-Armature-Modul für die Höhen- und Mittenwiedergabe auf einen Bass-Treiber nach dem klassischen, dynamischen Antriebsprinzip. Wir haben es also mit einem Hybrid-System zu tun. Dadurch wird eine kräftigere Basswiedergabe erreicht, die ein BA-Wandler konstruktionsbedingt so nicht produzieren kann. Dadurch verändert sich insgesamt die klangliche Ausrichtung des Polaris 2 etwas im Vergleich zum IO.

Der Campfire Audio Andromeda 2 in der Nahaufnahme

Der Andromeda 2 schließlich verfügt wieder über ein reines Balanced-Armature-Arrangement, hebt die Komplexität des Treiber-Systems aber auf ein neues Level: Für den Höhen- sowie den Bassbereich kommt jeweils ein Dual-Balanced-Armature-Treiber zum Einsatz, eine einfache Variante zeichnet zudem für die Mittenwiedergabe verantwortlich. Entscheidenden Anteil am ausgezeichneten Gesamtklang der Campfire Audio Kopfhörer haben neben den Treibern selbst auch spezielle Resonanzkammern, die sogenannten Tuned Acoustic Expansion Chambers (T.A.E.C.) für die BA- bzw. die Polarity Tunded Chamber für den dynamischen Treiber. Diese werden mittels 3D-Druckern nach akustischen Parametern gefertigt und formen das Klangbild ohne störende Kompressionseffekte zu erzeugen.

Campfire Audio IO, Polaris 2 und Andromeda 2 aus der Vogelperspektive

Schlussgedanken

Damit wären wir schon am Ende unseres Überblicks zu den Campfire Audio In-Ear-Modellen IO, Polaris 2 und Andromeda 2 angekommen. Alle drei Modelle spielen auf hohem Niveau, unterscheiden sich aber selbstverständlich in der klanglichen Signatur. Diese können Sie ab sofort in unserer Vorführung selbst beim ausgiebigen Probehören entdecken, beurteilen und vergleichen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!



2 Antworten auf „In-Ear made in USA: Campfire Audio IO, Polaris 2 und Andromeda 2“

  1. T am

    Preis ist Geheim oder VB?!

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