Frisch eingetroffen aus Northridge, Kalifornien: Der JBL 4349 Lautsprecher

Bei uns in Kreuzberg kommt die Ware in der Regel wie am laufenden Band. Wir vom Blog kriegen davon allerdings meistens nur die Hälfte mit und beschäftigen uns damit, welche neuen Geräte und Innovationen der Unterhaltungstechnologie es aktuell zu besprechen gibt. Um dem etwas entgegen zu wirken und die Welten bei HiFi im Hinterhof mehr zusammen zu rücken und vor allen um Ihnen, unseren Kund:innen, einen kleinen Einblick zu verschaffen, haben wir im heutigen Artikel das erste Öffnen der JBL 4349 dokumentiert.

Das klassisch anmutende Design des JBL 4349 2-Wege-Studiomonitors lässt an den Aufbau von Modellen aus den 70er und 80er Jahre denken. Erinnerungen weckt der Lautsprecher insbesondere an die alte JBL 4425, welche genau die gleichen Eckdaten besaß und ebenfalls einen 12-Zoll-Tiefmitteltöner und ein Horn mit den Abstrahlwinkeln von 100×100 Grad vorwies. Nach dem Erfolg der L 100 Classic von JBL springen die Amerikaner offensichtlich auch immer mehr auf den Retro Look Trend auf. Jedoch stets ohne, dass ihre Lautsprecher dabei altbacken wirken.

Hinter dem 1,5 Zoll großen „High-Definition-Imaging-Horn“ verbirgt sich der recht neu entwickelte Kompressionstreiber D2415K. Das „D“ in der Kennung weißt dabei auf die Verwendung eines dualen Treibers hin. Dieser Treiber verfügt also über zwei Membranen, zwei Schwingspulen und zwei Motoren, die direkt hintereinander angeordnet sind. Dank dieser Bauform können Verzerrungen und Zeitverschmierungen selbst bei extremen Lautstärken auf ein Minimum reduziert werden. Bekannt ist der Treiber bereits aus diversen anderen High-End-Modellen von JBL.

Trotz der recht hohen Trennfrequenz von 1500 Hertz, erlaubt das Design der 4349 einen nahtlosen Übergang zwischen dem Hoch- und dem Tiefmittel-Töner aus reinem Zellstoff. Letzteren haben JBL speziell für diesen Monitor entwickelt, da der einzige andere JBL-Treiber dieser Größe, der 2206H, viel zu laut für den Einsatzzweck gewesen, beziehungsweise im Bass nicht tief genug hinunter gekommen wäre. Bei der verwendeten Sicke handelt es sich nicht um einen hart eingespannten PA-Treiber, sondern ein Modell aus Gummi, welches eine niedrigere Resonanzfrequenz und größeren Hub erlaubt.

Die 2,5 cm dicken Gehäusewände sind stark versteift und schaffen dadurch ein solides akustisches Fundament. In zwei Ausführungen ist der Studiomonitor entweder gefasst in einem Walnussholzfurnier mit blauem Kühlergrill oder einem satinierten Schwarznussholzfurnier mit schwarzem Kühlergrill erhältlich. Bei beiden Varianten bezieht sich JBL mit einer blauen Schallwand erneut auf das klassische JBL Studiomonitor-Design. Auf dieser finden sich unter dem 12-Zoll-Tiefmitteltöner auch die beiden nach vorn gerichteten Bassreflex-Ports.

JBL 4349 ohne Abdeckgitter

Zusätzlich verfügt der 2-Wege-Lautsprecher auf der Frontplatte unterhalb des Horns jeweils über einen “Hochfrequenz”- und “Ultrahochfrequenz”-Dämpfungsregler. Mit diesen lässt sich das Crossover-Verhalten und der Klang an die Abhörumgebung und nicht zuletzt die eigenen Vorlieben anpassen.

Die Hochfrequenz- und Ultrahochfrequenz-Dämpfungsregler befinden sich direkt auf der Frontseite

Auf der Rückseite verfügt der Lautsprecher über zwei Sätze vergoldeter Polklemmen, welche eine sichere Verbindung sowohl im “Normalbetrieb” als auch beim Anschließen im Bi-Amping-Verfahren erlauben.

Die vier vergoldeten Polklemmen

Der separat erhältliche Ständer JS120 bietet dem Lautsprecher – wie es ebenfalls bereits bei der L100 Classic der Fall gewesen ist – nicht nur eine höhere Standhaftigkeit, sondern erlaubt es darüber hinaus den Winkel des Lautsprechers der Abhörpostion entsprechend zu justieren. Praktischerweise bieten JBL bereits im Beiheft eine Anleitung zur idealen Platzierung der Boxen.

Die richtige Anordnung des Lautsprecherpaars

Fazit

Bei dem 2-Wege-Monitorlautsprecher von JBL handelt es sich zwar in erste Linie um ein Profimodell aus dem Studiobereich, seine neutrale Klangzeichnung macht ihn aber auch für die HiFi-Gemeinde interessant. In einem Meer aus färbenden Lautsprechern bildet der 4349 aufgrund seiner Präzision eine willkommene Alternative. Für den Einsatz im Studio mag der sehr analytische Klang des Lautsprechers zwar wünschenswert sein, die Frage, ob dies auch der Fall beim gemütlichen, “unprofessionellen” Musikgenuss ist, müssen Sie sich im Zweifel selbst stellen.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge
Highclass MM/MC Phono-Vorverstärker: Der PH-1000 von Gold Note
Die nächste EVOlutionsstufe des “Great British Sound” von Cambridge Audio