Die beiden großen Pakete mit der unmissverständlichen Aufschrift „KEF Blade Two“ warteten bereits ungeduldig (oder waren das wir?) in unserer Galerie, als wir gestern pünktlich um 14 Uhr zur Tat schritten. Bevor wir jedoch mit der eigentlichen Entblätterungszeremonie beginnen konnten, galt es zunächst einmal die große Schwester sowie ein Paar Bowers & Wilkins 800 Diamond auf die Plätze zu verweisen – bei 102 kg Nettogewicht nicht die aller leichteste Aufgabe. Nachdem sich schließlich auch die beiden Schwergewichte widerwillig ihrem Schicksal gefügt hatten, konnte es dann endlich losgehen.
Mit wenigen Handgriffen öffneten wir die für einen Lautsprecher dieser Klasse angemessen robuste Verpackung, um anschließend das in weißem Tuch eingehüllte Objekt der Begierde nach vorne aus dem Karton herausziehen zu können. Während wir die schützende Styroporkrone entfernten hob sich der Schleier für einen kurzen Moment, um dann wieder herabzufallen und seine Falten noch einmal neu um die Silhouette der Blade Two zu werfen. Spätestens jetzt hatte man eher das Gefühl der Enthüllung einer geheimnisvollen Skulptur beizuwohnen, anstatt nur einen „Lautsprecher auszupacken“. Hier hat sich ganz offenbar jemand Gedanken gemacht. Wenige Augenblicke später stand dann eine schwarz glänzende Blade Two in ihrer ganzen Pracht vor uns, wurde ausgiebig von allen Seiten begutachtet, mit den obligatorischen Spikes versehen, weiter betrachtet und …
Ach ja, da war ja noch etwas. Ein zweites Exemplar. Und Lautsprecher sind ja eigentlich auch zum Hören gedacht. Obwohl man das Design der Blade ja nun schon eine Weile kennt, kann man bei einem so extravagant gestalteten Stück Technik schon mal kurz den eigentlichen Kern der Sache aus den Augen verlieren. Wir wiederholten also das eben beschriebene Prozedere ein zweites Mal, setzten schnell noch einige spontane Fotoideen um und gönnten unseren Ohren als krönenden Abschluss natürlich zumindest ein paar Minuten Blade Two Sound, bevor wir zunächst wieder zur Tagesordnung übergehen mussten. Für eine tiefgehende Klanganalyse ist es sicherlich zu früh, allerdings war die Klarheit mit der sich die Instrumentalisten bei unserem ersten Testlauf vor dem geistigen Auge manifestierten auf Anhieb beeindruckend. Kommen Sie vorbei und hören Sie einfach selbst mal rein!