IFA 2013 — Ein Kurz-Résumé

Laut einer Meldung des Multimedia-Ratgebers Infosat vom 11.9.2013 lag die Zahl der Besucher der 53. IFA bei rund 240.000. Darüber hinaus belief sich die Zahl der Fachbesucher auf mehr als 142.000. Und: Gemäß der o.g. Informationsquelle soll das Ordervolumen zwischen Industrie und Handel bei 4 Milliarden Euro liegen. Insofern sind die Beteiligten der Branchen durchaus zufrieden.

So gut sich derartige Zahlen auch lesen lassen, sie vermögen es nicht, uns davon abzuhalten, unseren zugegebenermaßen subjektiven Eindruck wiederzugeben, den wir durch unsere Aufenthalte auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung gewonnen haben. Insgesamt und prinzipiell sind wir von HiFi-im-Hinterhof der Meinung, dass zum einen aus dem IFA-Spektakel ein wenig die Luft raus ist, und zum anderen, dass es zu einer ‘Ver-Massung’ seitens Industrie, Handel und Kundschaft gekommen ist, die insgesamt tumb zu machen scheint. Und, für den Bereich High Fidelity ist diese Messe über die Jahrzehnte hinweg uninteressanter weil uninspirierter geworden.

Das über die Maßen verwendete Wort ‘mehr’ in Wort und Bild war weder zu überhören noch auszublenden; in jeglichen sprachlichen (Kon)Notationen. Wohin soll die Konsum-Lebensreise gehen, mit all dem Mehr an Dingen? Mehr Vernetzung, mehr Kommunikationsmöglichkeiten, mehr Performance, mehr Auswahl und all dies wird selbstverständlich zur Rechtfertigung herangezogen, “viel mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu haben.” Ach ja? Moment mal: Vor lauter Konfiguration, Daten-Importen, Anlegen von Benutzerprofilen, Definieren bzw. Trennen von erwünschten und unerwünschten Inhalten, Einprägen und Erinnern von Log-in- und Passwort-Informationen; wo bleibt da noch Zeit für die sog. “wirklich wichtigen Dinge,” wenn die Zeiteinheiten damit gefüllt werden, all meiner ‘Spielzeuge’ Herr bzw. Frau zu werden? Und wie definieren wir “die wichtigen Dinge”, was sind ihre Eigenschaften, ihre Merkmale? Und schließlich wird der Sachverhalt nicht dekliniert, dass all diese Dinge  dann auch irgendwann einmal das Zeitliche segnet, also zu  Abfall werden.

“Absurd” und “paradox” sind die Worte, die seit geraumer Zeit in solchen Zusammenhängen vermehrt in meinem Vokabular aufkreuzen.

Da helfen auch keine schön anzusehenden Hostessen und Hosts, keine Show-Einlagen, keine noch so dekorierten bzw. illuminierten Hallen, um über die Sattheit des Marktes an sich hinweg zu täuschen. Im Gegenteil; diese Phänomene sind der Beleg für die Hilf- und Ideenlosigkeit der Hersteller, des Handels und der Kunden gleichermaßen . Mehr IST nun mal nicht stets auch besser.



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