Musikgenuss im Streaming-Zeitalter

Die Auswahl an Musikstreaming-Anbietern ist groß. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, bietet jeder Streamingdienst ein Feature an. Aber was hat der Eine, was der Andere nicht hat? Wir haben uns die Leistungen von Spotify, Tidal, Apple Music & Co. mal genauer angesehen und fassen für Sie zusammen, was es über das Streamen von Musik zu wissen gibt.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Art und Weise, wie wir Musik hören stark verändert. Bis in die 80er Jahre war die Schallplattensammlung das Nonplusultra, ab den 90er Jahren füllten CDs unsere Regale und schon bald darauf eroberte das MP3-Format die Musik-Szene und bahnte den Weg für das Musikstreaming. Heute sind Millionen von Songs jederzeit abrufbar und meist reicht der Griff zum Telefon, um sie hören zu können, wann und wo man will. Es gibt vielfältige Abo-Varianten, mit denen man unbegrenzt und ohne Werbung Musik hören kann. Wer ein Musikstreaming Abo abschließt, erhält meist nur das Nutzungsrecht an der Musik und erwirbt kein Eigentum wie bei einer CD, das sollten Sie wissen.

Wir haben uns die verschiedenen Anbieter genauer angesehen und auf folgende Kriterien überprüft:

  • Musikauswahl: Wie viele Songs werden angeboten?
  • Sound: In welcher Klang-Qualität stehen sie zur Verfügung?
  • Extras: Gibt es zusätzliche Inhalte, auf die man zugreifen kann?

Fangen wir mit dem Marktführer Spotify an

Bei Spotify handelt es sich schon seit vielen Jahren um den größten und beliebtesten Musikstreaming-Service und die Zahl der Nutzer steigt stetig an. Warum das so ist, liegt schnell auf der Hand: Im Angebot sind über 83 Millionen Songs, aber auch über vier Millionen Hörbücher und exklusive Podcasts sind im Programm. Da kommt keine Langeweile auf – und auch für Kids wird mit speziellen Beiträgen gut gesorgt. Praktisch ist, dass man Spotify mit Spotify Connect auf unterschiedlichen Endgeräten nutzen kann. Somit ist das Angebot auf einer Vielzahl verschiedener Geräte abspielbar, was natürlich auch die anderen Dienste anbieten. Ein Grund für die große Beliebtheit von Spotify sind die einfache und intuitive Bedienung sowie ein Algorithmus für Musik- oder Podcastvorschläge, der sich an den Hörgewohnheiten orientiert. Sich einfach mal berieseln lassen, beim Autofahren, beim Kochen und mit Freunden die besten Hörerlebnisse teilen – damit hat das schwedische Unternehmen eindeutig den Nerv der Zeit getroffen und hat deshalb die Nase vorn. Hier können Sie die verschiedenen Abo-Varianten von Spotify für Familien, Studenten oder Einzelpersonen auf einen Blick einsehen.

Mit Spotify kann man eigentlich nichts falsch machen, oder? Da kommt die Soundqualität ins Spiel. Spotify bietet Musik nur in verlustbehafteter mp3-Komprimierung an. Die Streaming-Anbieter verwenden unterschiedliche Begriffe für die angebotene Soundqualität, daher hier eine kurze Erklärung.

Klang-Qualität

Komprimiert oder verlustbehaftet bedeutet, dass Musikdateien weniger Datenspeicher verbrauchen. Durch Kompression werden Musikinformationen, die das menschliche Gehör beim „Nebenbei-Musikhören“ nicht erfassen kann, entfernt. Gerade für unsere Kundschaft kann dieser Aspekt aber sehr bedeutend sein.

Verlustfrei, unkomprimiert, Hi-Res oder HD bedeutet eine direkte Kopie der Studioaufnahme. Wer gute Ohren hat und gerne Musik hört, wird beim direkten Vergleich zwischen den verschiedenen Qualitätsstufen einen deutlichen Unterschied bemerken. Um sich von Spotify abzuheben, setzt die Konkurrenz wie Tidal, Apple Music oder Qobuz auf audiophile Zielgruppen und bieten höchste Wiedergabequalität für Musikfans an, die ihre Lieblings-Künstler auf hochwertigen Audiogeräten genießen wollen. Dementsprechend liegen die Abo-Varianten im höheren Preissegment.

Qobuz

Der auf Hi-Res Audio spezialisierte französische Streaming-Anbieter Qobuz hat über 80 Millionen Titel in FLAC 24-Bit mit bis zu 192 kHz Abtastrate im Angebot. Zudem erhält man Zugriff auf exklusive redaktionelle Beiträge des Qobuz Magazins und man kann hochauflösende Audiodateien kaufen und herunterladen. Wer seine Musik besitzen möchte, ist bei Qobuz an der richtigen Adresse. Hier die Abo-Modelle auf einen Blick.

Tidal

Der Streamingdienst Tidal  ist im Besitz von niemanden Geringerem als US-Rapper Jay-Z und besticht nicht nur mit hoher Klangqualität, sondern will Künstler und Künstlerinnen mit einer fairen Vergütung entlohnen, ein Aspekt mit dem zum Beispiel Spotify immer wieder für schlechte Nachrichten sorgt. Bei Tidal gibt es die Möglichkeit im FLAC-Format mit 16 Bit/44,1 kHz/1411 kbps in CD-Qualität zu streamen sowie – mit dem jeweiligen Abo – verfügbare Titel zusätzlich auch in der nochmal höheren Master-Qualität (MQA-Format) oder sogar in Dolby Atmos/360 Reality Audio zu genießen. Wem Fairness und guter Sound wichtig ist, der fühlt sich vielleicht bei Tidal besser aufgehoben. Hier die Abo-Varianten.

Apple Music

Auch Apple Music ermöglicht verlustfreies HiRes-Streaming und 3D-Audio im Dolby Atmos Format. Etwa 90 Millionen Songs sind verfügbar und das Angebot an Hi-Res Titeln steigt kontinuierlich. Das Musikhören in höchster Qualität und 3D-Audio ist im Abo inbegriffen. Wer Apple Produkte schätzt, wird seine Freude haben. Natürlich ist Apple Music auch auf anderen unterstützten Geräten verfügbar, aber von Apple zu Apple ist es besonders einfach und unkompliziert.

Amazon Music

Wenden wir uns Amazon Music zu: Auch der Onlineversandriese bietet über 76 Millionen Songs in CD-Qualität an, also mit 44,1 kHz Abtastrate und 16 Bit Tiefe. Mehr als 8 Millionen Songs sind in Ultra HD, also mit bis zu 192 kHz und 24 Bit, streamingfähig. Es unterstützt Dolby Atmos und 360 Reality Audio, kurz 360 RA von Sony. Für Amazon Prime-Nutzer kostet der Streamingdienst monatlich etwas weniger als für Neu-Kunden. Zusatzangebote wie Bundesliga Live-Fußball-Übertragungen holen Sportfans ins Boot, wodurch sich Amazon Music besonders von den anderen Anbietern abhebt. Hier die monatliche Preisübersicht.

Deezer

Auch der französische Streamingdienst Deezer hat verlustfreies Audio im Angebot. Über 90 Millionen Titel stehen bei ihm in CD-Qualität, mit 44,1 kHz und 16 Bit zur Verfügung. Auch 3D-Audio, in Form von 360RA. Viele Deezer-Nutzende schätzen den individualisierten Radiosender, der sich den Vorlieben der Hörer*innen anpasst. Die Angebote ansehen.

YouTube Music

Auch Youtube Music ist ein recht großer Player: Das zu Google gehörende Videoportal bietet über 66 Millionen Titel zum Streamen an. Leider lässt die Audioqualität von YouTube Music etwas zu wünschen übrig. Mit maximal 256 kbps AAC wird YouTube Music den audiophilen Ansprüchen nicht gerecht. Monatliche Kostenübersicht 

Fazit

Musikauswahl: In Puncto Musikauswahl und Anzahl der Songs nehmen sich die unterschiedlichen Anbieter nicht viel.

Soundqualität: Die komprimierte Qualität ist gut genug für jeden Normalnutzer mit Standard-Equipment. Wer hier nicht gut ausgestattet ist, fährt mit den günstigeren Tarifen, die um zehn Euro kosten, sehr gut. Wer mehr erleben will, muss entsprechend tiefer in die Tasche greifen.

Was schön ist: Es gibt bei jedem Streamingdienst-Anbieter einen Probezeitraum – meist zwischen einem und drei Monaten. Das ist wichtig, da man sich im Musikkatalog umsehen und überprüfen kann, ob das, was man gerne hört, auch in der entsprechenden Qualität vorhanden ist und die angebotenen Extras wie Live-Konzerte, Podcasts, Interviews, Hörbücher interessant für einen sind. Denn: Den besten Streaming-Dienst-Anbieter gibt es nicht, sondern nur einen, der am ehesten den eigenen Erwartungen und Bedürfnissen entspricht.



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