Überblick zum Thema Musik Streaming

Um all seine Lieblingsmusik abzuspielen benötigt man nicht mehr zwangsläufig etliche CDs, die man zwischen Wohnung und Auto jongliert und nebenher noch von der Musiksammlung auf Computer und Smartphone getrennt hält - das Zauberwort lautet Streaming. Kürzlich haben wir in einem Video einen Überblick über das Streamen mit den Netzwerkplayern Auralic Aries Mini, Cambridge Audio CX N und Naim Audio ND5 XS gegeben. Interessant sind auch die Multiroom-Streaming-Systeme von Bluesound, Denon HEOS sowie Sonos, zu denen es hier schon einmal einen Überblick gibt. An dieser Stelle möchten wir uns nun mit den Grundlagen des Themas auseinandersetzen.

Was ist Streaming?

Das Substantiv leitet sich vom englische Verb „to stream“ für strömen ab und meint das kontinuierliche Übertragen eines Datenstromes. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob dieser lokal oder online fließt: Er wird entschlüsselt und damit hörbar gemacht. Vergleichen lässt sich das mit Radio. In jedem Fall werden die Daten beim Streaming über eine Schnittstelle empfangen und dann in ein analoges Signal umgewandelt. Dieses wiederum wird sonach vom Verstärker der Stereoanlage abgespielt.
Streaming ist auch für besonders anspruchsvolle Ohren interessant, weil es in diesem Bereich viele hochwertige Geräte gibt, mit denen Sie Ihre Musik abspielen können.

Lokales Streaming

Eine beliebte Möglichkeit des Abspielens ist das lokale Streaming. Das bedeutet, dass die Musikstücke auf einer Festplatte entweder im Computer oder auf der eines Streaming-Produkts mit integrierter Festplatte wie dem Encore 255 von Musical Fidelity gespeichert sind. Auch lassen sich die Daten auf Smartgeräten, sprich Telefon und Tablet, oder mobilen Abspielgeräten lagern, zum Beispiel dem AK300 von Astell & Kern.
Im Zusammenhang mit lokalem Streaming sind außerdem Musikserver wie der Naim Audio HDX erwähnenswert. Über das Netzwerk stellen diese Abspielgeräte die Audiodateien zur Verfügung.

Online Streaming und die Klangqualität

Bei verschiedenen Musikdiensten kann man sich Lieder und Alben anhören, ohne diese per se kaufen zu müssen. Im Prinzip mietet man mit seiner Anmeldung den Zugang, die Stücke abzuspielen und kann seine Mitgliedschaft zumeist gegen Bezahlung aufstocken.
Dateien werden fortwährend durch das Internet auf das entsprechende Endgerät übertragen und direkt verarbeitet – ohne dauerhaft gespeichert zu werden.

Die Klangqualität variiert sowohl zwischen den Anbietern, als auch bei den unterschiedlichen Formaten eines Anbieters. Wünschenswert ist ein Klang mindestens in CD-Qualität, aber je besser der Sound ist, umso höher ist auch die Datenübertragung. Das heißt die Internetverbindung in Kombination mit dem Streaming-Anbieter muss eine hinreichende Übertragung gewährleisten können. Je nachdem, welche Qualität der Titel relevant ist, sollte man den Anbieter auswählen.

  • Besonders bekannt und beliebt ist Spotify, wobei die Stücke lediglich in mp3-Qualität zur Verfügung stehen.
  • Der französische Anbieter Qobuz lässt sich über drei verschiedene Abo-Modelle beziehen. Die Premium Mitgliedschaft bietet Musik in mp3 Qualität. Qobuz war aber auch weltweit der erste Dienstleister, welcher im Modell Hi-Fi in CD-Qualität (FLAC 16-Bit/44,1 kHz) streamte. Im Sublim Abonnement lassen sich die Dateien sogar in High-Resolution 24-Bit abzurufen. Somit erhält man einen Qualitätsgewinn gegenüber der CD, was ein großer Pluspunkt für Streaming ist.
  • Rapper Jay Z kaufte die skandinavische Firma Tidal und das amerikanische Unternehmen WiMP und schloss beide zusammen. Tidal ist ein bestechender Streaming Dienst: In der Premium Version erhält man die Standard Soundqualität und mit Tidal HiFi kann man, wie der Name schon verrät, in High Fidelity CD-Soundqualität streamen.
  • Weitere nennenswerte Dienste sind napster, Deezer und das Streaming Urgestein last.fm.
  • Längst sind auch Apple (Apple Music), Google (Google Play Music) und Amazon (Prime Music beziehungsweise jetzt neu: Music Unlimited) mit eigenen Musikdiensten auf den Zug aufgesprungen.
  • Interessant sind außerdem Plattformen wie Bandcamp und SoundCloud, die man kostenfrei nutzen kann, um neue Künstler für sich zu entdecken. Diese Portale bieten allerdings wenig kommerzielle Titel an, weswegen man dafür wieder auf die großen Namen wechseln muss.

Darüber hinaus gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Anbieter, doch hier jetzt alle aufzuzählen sprengt den Rahmen.

Streaming mit einer Zusammenstellung aus Geräten von Accuphase, Bluesound und einem iPad

Womit wird übertragen?

Wenn Sie nicht gerade die Übertragung mit einem Kabel nutzen, können Sie über Ihr Netzwerk auch kabellos streamen. Gängige Standards sind dabei Apple Airplay, Google Chrome Cast, UPnP oder DLNA. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass die Geräte untereinander kompatibel sind.
Außerdem können mit Bluetooth Daten zwischen Geräten über eine kurze Distanz übertragen werden. Der Audio Kodierungs Algorithmus aptX, ein Synonym für Bluetooth, überträgt Musik mit einer Bandbreite von 16-Bit/44,1 kHz. Da die Daten aber komprimiert werden, um Verzögerungen zu minimieren, ist der Klang nur CD-ähnlich und nicht CD-Qualität. Nun wird es einen aktualisierten Algorithmus mit dem Namen aptX HD geben, der mit 24-Bit/48 kHz überträgt. Die Daten werden weiterhin komprimiert, wodurch nun allerdings eine Qualität, welche die der CD übersteigt, erreicht wird. Auch hier empfehlen wir auf die Kompatibilität der Geräte zu achten.

Wie und womit spielt man ab?

Die meisten Streaming Geräte bringen eine App für iOS- beziehungsweise Android-basierte Smartphones und Tablets mit. Diese kann je nach Hersteller kostenfrei im jeweiligen App Store heruntergeladen werden und steuert das Abspielen. Zumeist gibt es aber auch die herkömmliche Fernbedienung und natürlich lassen sich viele Modelle am Gerät selbst bedienen. Aber was für Möglichkeiten streaming-fähiger Geräte gibt es überhaupt?

  • Die gängigste Methode zum Abspielen ist Streaming Elektronik, die anschließend an Ihren Verstärker angeschlossen wird. Streaming-Bridges stellen dabei die Brücke zwischen der Musik Ihres Netzwerkes und den Musikportalen dar.
  • Im Bereich der Verstärker finden sich Geräte, die Streaming, Internetradio, Bluetooth und ein CD-Laufwerk integriert haben.
  • Den größten Komfort bieten All-In-One Geräte, welche das Abspielen via Netzwerk, CD-Player und Streaming in sich vereinen.
  • Es gibt sogar Aktivlautsprecher mit einer entsprechenden Ausstattung. Mit den KEF X300A Wireless oder den Dali KUBIK Set können Sie direkt via Airplay oder DLNA auf den Lautsprecher übertragen und abspielen.

Abschluss

Es wird deutlich, dass es beim Streaming sehr viele Möglichkeiten gibt und es gar nicht so einfach ist, zu finden, was zu den eigenen Bedürfnissen passt. Relevant ist es, das Gesamtsetup bei der Auswahl mit einzubeziehen und darauf zu achten, dass alle Komponenten zueinander passen, da die Quelle (lokales oder online Streaming), die Schnittstelle (Elektronik der Übertragung) und der Endpunkt (Lautsprecher, gegebenenfalls Verstärker) miteinander kommunizieren müssen. Die Berücksichtigung dieser Elemente gepaart mit den persönlichen Ansprüchen hilft dabei, eine individuelle und vor allem passende Lösung zu finden.



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