Ambitioniertes High-End HiFi von Rotel: MICHI P5, S5 und M8

Rotel steht seit vielen Jahren für sorgfältig und solide konzipierte HiFi-Komponenten, funktionellen Stil und eine preisliche Positionierung im Mittelfeld. Umso spannender ist das Experiment, das sich nun mit der neu aufgelegten Reihe MICHI by Rotel ankündigt: MICHI bringt nicht nur frischen Wind in das bekannte Rotel-Design, MICHI lotet auch das technisch Machbare aus und hat definitiv Ambitionen, das High-End Segment aufzumischen. Zeit für eine erste Annäherung.

Allgemeines zur MICHI-Serie

Beginnen wir mit ein paar allgemeinen Anmerkungen. Die MICHI-Reihe, der Name ist übrigens aus dem Japanischen entlehnt und bedeutet dort „Weg“ oder „Pfad“, umfasst aktuell drei Komponenten, die kurz und knapp mit P5 (Vorverstärker, DA-Wandler), S5 (Stereo-Leistungsverstärker) und M8 (Mono-Leistungsverstärker) betitelt sind. Optisch sind die Geräte selbstverständlich perfekt aufeinander abgestimmt: Die Gehäuse sind vollständig in Schwarz gehalten, links und rechts flankieren zwei Kühlkörper die Seiten. Die Elemente auf der glatten Front sind auf ein absolutes Minimum reduziert: Powerschalter, LED-Display, das auffällige MICHI-Logo, jeweils mittig übereinander angeordnet und, im Falle des P5, ein Auswahlschalter sowie ein Lautstärkeregler und der darunter befindliche Kopfhörer-Ausgang – das war’s schon. Sämtliche Anschlüsse befinden sich, wie nicht anders zu erwarten, jeweils auf der Rückseite der Geräte. Wir kommen darauf zurück, wenn es im Folgenden um die spezifischen Eigenschaften der drei MICHI-Komponenten geht.

MICHI P5

Werfen wir also zunächst einen Blick auf den Vorverstärker mit integriertem D/A-Wandler. Bei dem MICHI P5 handelt es sich um einen Class-A-Vorverstärker höchster Güte, dessen Schaltung aus sorgfältig abgestimmten Bauteilen besteht, die – wie etwa im Falle der zwei verbauten Ringkerntransformatoren – zum Teil sogar eigens von Rotel entwickelt und gefertigt werden. Dieses Ensemble hochwertiger Bauteile kommt zum Einsatz, um eine große Bandbreite unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten zu gewährleisten. Besonders hervorzuheben ist hier zunächst die integrierte Phono-Vorstufe, die sowohl MM- als auch MC-Signale entzerrt und vorverstärkt und damit eine externe Lösung im Grunde überflüssig macht. Darüber hinaus verfügt der P5 über einen separaten Subwoofer-Ausgang, sodass sich ggf. die Wiedergabe des Tiefbassspektrums zusätzlich anreichern lässt. Weiterhin stehen in der Analogsektion ein Line-, zwei Pre-Outs und vier Line-Eingänge zur Verfügung. Zwei Stereo-Kanäle sind symmetrisch ausgeführt; davon zeugen die entsprechenden XLR-Buchsen links (Input) bzw. rechts (Output) außen im oberen Segment des Anschlussfeldes.

In der digitalen Domäne präsentiert sich der P5 ebenfalls souverän, die Digital-Sektion wartet mit zwei parallel arbeitenden Digital-Analog-Wandlern (AKM-Chips) auf und verarbeitet Signale bis maximal 32 Bit/384 kHz. Neben den drei optischen bzw. elektrischen Digital-Eingängen und jeweils einem Ausgang gibt es natürlich einen USB-Input (Typ B), der die Direktverbindung zu einem Computer erlaubt.

Über eine vollumfängliche Streaming-Funktionalität verfügt der MICHI-Vorverstärker leider nicht, auch wenn die Ethernet-Buchse möglicherweise etwas anderes impliziert. Der LAN-Anschluss dient lediglich zum Aufspielen von Updates und gegebenenfalls zur Fernsteuerung. Auf der anderen Seite wurde das Thema Streaming aber auch nicht völlig ausgespart: Bluetooth inkl. der zusätzlichen Übertragungsstandards aptX und AAC ist mit an Bord. In diesem Zusammenhang sei auch noch erwähnt, dass die zweite USB-Buchse (Typ A) lediglich zum Aufladen von Mobilgeräten gedacht ist. Ein letzter Punkt: Wenn MQA-Daten zugespielt werden, erkennt und wandelt der P5 diese problemlos.

MICHI S5 & M8

Kommen wir nun zu den beiden Verstärker-Komponenten der MICHI-Reihe. Auch dort setzt sich selbstverständlich das hohe Qualitätsniveau fort, wieder haben wir es mit erlesenen Bauteilen und den mächtigen Ringkerntransformatoren aus der eigenen Fertigung zu tun. Der Stereo-Verstärker S5 folgt in seiner Architektur einem Doppel-Mono-Aufbau, d.h. die zwei 500 Watt Kanäle (an 8 Ohm) sind, obwohl im selben Gehäuse zusammengebracht, im Prinzip sauber voneinander getrennt arrangiert worden. Die ausgeklügelte Schaltung arbeitet im klassischen Class-AB-Betrieb und verbindet Effizienz und klangliches Potenzial auf beispielhafte Art und Weise.

Noch einen Schritt weiter geht dann der Monoblock M8, den man natürlich in doppelter Ausführung benötig, um einen Pärchen Stereolautsprecher anzutreiben. Die Schaltung fällt hier noch einmal luxuriöser aus und treibt das Verstärkerkonzept der MICHI-Reihe auf die Spitze, auch im Hinblick auf die Leistungsreserven: 1080 Watt an 8 Ohm sichern nicht nur nach oben hin für alle Eventualitäten ab, sie erlauben auch bei normalen und moderaten Lautstärken eine enorm kraftvolle Leichtfüßigkeit in der Wiedergabe. Im Hinblick auf die Anschlüsse gibt es wenig zu vermerken: Eingänge liegen in symmetrischer und unsymmetrischer Ausführung vor, die wertigen Lautsprecher-Anschlüsse mit Rhodiumbeschichtung bahnen den Weg zum ausgewählten Lautsprecher und die Fernsteuerung ist ebenfalls möglich.

Schlussgedanken

Über die Ankündigung weiterer MICHI-Komponenten schweigt sich das Team von Rotel zum aktuellen Zeitpunkt noch aus. Die Information, dass die Ergebnisse des großangelegten Research & Development Projektes im Rahmen der MICHI-Entwicklung weiter verwendet und später einmal auch neuen Rotel-Produktlinien zu Gute kommen sollen, gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass wir von der superben MICHI-Technik noch Einiges zu sehen und hören bekommen werden. Bis es soweit ist, freuen wir uns auf die drei Komponenten. Sobald sich diese in unseren Vorführräumlichkeiten befinden, laden wir Sie herzlich ein, sich in Ruhe einen Eindruck von MICHI zu verschaffen.



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